Einfach klüger heizen.

Verband setzt auf Nachhaltigkeit

Der Hannoveraner Verband hat neue Wege im Bereich der Energiekosteneinsparung eingeschlagen und eine intelligente Steuerungseinheit zur Optimierung des Heizenergieverbrauchs im Verwaltungsgebäude installiert.

Bei der Steuerungseinheit handelt es sich um eine intelligente Systemlösung, die den Heizkessel über die Daten der Wettervorhersage steuert. Die Steuerung über den herkömmlichen Außentemperaturfühler findet nicht mehr statt, sondern der Heizkessel „weiß“ bereits im Voraus, wie das Wetter im Tagesverlauf wird. Daneben werden permanent die Daten zum Gasverbrauch sowie zu Vor- und Rücklauftemperaturen des Heizkessels aufgezeichnet und über ein Online-Portal visualisiert. Dies ist insbesondere in den Witterungsübergangszeiten im Frühjahr und Herbst interessant, wenn es morgens empfindlich kühl ist und die Temperatur im Tagesverlauf überproportional ansteigt. Normalerweise erhält der Heizkessel dann das Signal, Wärme zu produzieren, die im weiteren Tagesverlauf aber gar nicht benötigt wird. Das Resultat sind dann meist geöffnete Fenster am Nachmittag, um die überschüssige Wärme wieder loszuwerden. Genau diese zuviel erzeugte Wärme wird eingespart.

Die Systemlösung ClimaCloud® wird von der in Vechta ansässigen Firma Red Kilowatt angeboten. „Als wir unsere Lösung erstmalig beim Hannoveraner Verband vorgestellt haben, war Gerhard Wiechers, der seinerzeit für die Finanzen des Verbandes verantwortlich war, sogleich davon überzeugt, dass es funktioniert und Kosten gespart werden können“, so Dr. Evelin Schlotmann, Geschäftsführerin der Red Kilowatt Energiemanagement GmbH. Der Installationsaufwand ist gering, da keine Einzelraumthermostate verbaut werden, sondern nur der zentrale Wärmeerzeuger angesteuert wird. Die Mitarbeiter können weiterhin ihre persönliche Wohlfühltemperatur in den einzelnen Räumen bestimmen. „Nach einem knappen Jahr seit Inbetriebnahme der ClimaCloud® haben wir seitens der Mitarbeiter keinerlei Beschwerden gehört, dass die Büros zu kalt sind“, ist auch Zuchtleiter Dr. Werner Schade überzeugt. „Wir schlagen also zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen haben wir erhebliche Einsparungen bei den Heizkosten, zum anderen leisten wir einen Beitrag zum Umweltschutz, indem wir den CO2-Ausstoß reduzieren, denn jede nicht verbrauchte Kilowattstunde zählt. Der Gebäudetechniker Jörg Storch ist ebenfalls von der Wirksamkeit der ClimaCloud® überzeugt. Über ein passwort-geschütztes Online-Portal hat er Zugang zu allen Verbrauchsdaten und Temperaturkurven und kann unmittelbar erkennen, wenn etwas mit der Heizung nicht stimmt. 

Schweizer Wetterdienst

 

Die Wetterprognosedaten stammen übrigens von einem Schweizer Wetterdienst. Sie sind in einer genauen Rasterung standortbezogen deutschlandweit verfügbar und damit weitaus genauer als das, was man normalerweise auf seinem Smartphone hat. Die Formel zur Steuerung der Heizung ist komplex und beinhaltet neben der Temperatur auch Angaben zur Windstärke und Windrichtung, Wolkendichte, Wolkenhöhe, Luftfeuchtigkeit usw.. Die ClimaCloud® kann an jede herkömmliche Heizungsanlage angeschlossen werden, die über einen Außentemperaturfühler gesteuert wird. Auch der Stromverbrauch lässt sich über das System abbilden. Dieser ist besonders in Verwaltungsgebäuden interessant, in denen Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen nicht immer miteinander harmonieren und durch die Erfassung und Visualisierung der einzelnen Verbrauchs- und Temperaturdaten optimiert werden können. Dr. Schade: „Die Heizkosten im Verbandsgebäude wurden im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent reduziert. Damit haben wir eine Amortisationszeit der Investition von unter zwei Jahren erreicht. Danach ‚verdienen‘ wir quasi Geld mit der ClimaCloud® und werden für die Reduzierung der CO2-Emission belohnt.“